[Public] Minecraft Server

Dennis Keller chaos at denniskeller.de
So Mär 24 03:50:01 CET 2013


Hey Leute,

ich muss mich mal grade wieder aus der Ferne in eure Diskussion
einklinken. Wenn man für Klausuren lernt lässt man sich ja so gerne von
so "sinnlosem scheiss" ablenken. Warum jetzt die periphere
Klugscheißerei???

DESWEGEN: "Das sollte aus Kostengründen am besten alles auf einem
(physikalischen) Server laufen."

Ich hoffe ja das war nur ein leicht verfrühter Aprilscherz, aber ich
befürchte dass das vollkommen ernst gemeint war.

Also zunächst mal zu der Kernaussage, die Kosten, scheiss Thema ich
weiss, jedem hängts zum Halse raus aber jeder hat das gleiche Problem,
seit tausenden Jahren immer dasselbe. Aber ich möchte dieses Argument
hier in dem Fall eigentlich nicht wirklich gelten lassen. Mehrere
kleinere Server zu betreiben muss nicht zwingend teurer sein als einen
großen, man schaue sich ja nur die Preise für doppelt großen Ram,
doppelte CPU-Leistung, doppelt so große Fetsplatten, doppelt alles an,
das ist in vielen Szenarien deutlich mehr als doppelt so teuer. Jaja,
ich weiss, so einfach kann man das nicht rechnen, stimmt, aber manchmal
schon.

Also nehmen wir mal die These als wahr an dass ein starker Server
wirklich signifikant billiger sei als mehrere schwache Server. Selbst in
diesem Szenario fallen mir ohne Nachzudenken direkt mehr als 10 Gründe
ein die insgesamt die Sache mit den Kosten als nebensächlich oder gar
falsch aussehen lassen. Die meisten dieser Gründe lassen sich mit einem
Schlagwort hinreichend genau zusammenfassen: "Single Point of Failure".
Egal ob man das jetzt aus Hardware-, Netzwerk-, Verfügbarkeits, Last-,
Sicherheits-, Schutz-, Betriebssystems, Anwendungs- , Dienste- oder
sonstiger Sicht sieht. EINE !!!! eierlegende Wollmichsau ist ne gaaaanz
miese Idee und fällt unter die Kategorie "Wenn möglich vermeiden".

Als kleinen Denkanstoß kann man sich ja mal nur den Aspekt Hardware
angucken, und da nimmt man sich NUR den Teilaspekt RAM raus, und dann
liest man mal folgendes Paper aufmerksam, und dann wird wahrscheinlich
jeder der das Paper versteht und in den größeren Zusammenhang einordnet
mehr oder weniger überrascht und entsetzt sein:
http://www.cs.toronto.edu/~bianca/papers/sigmetrics09.pdf

Meine Empfehlung hier, versucht lieber im Rahmen der Möglichkeiten Ideen
und Konzepte von Hochverfügbarkeits- und Verteilten Systemen umzusetzen.
Wirklich wichtige Komponenten redundant auslegen (Ort- und
Netzwerktransparenz beim Failover-Handling ausnutzen), Sinnvolle
Backupstrategien erarbeiten und umsetzen (auch ein Space kann leider
brennen), sichere und unsichere Bereiche trennen (wollt ihr wirklich
dass im extremfall alle Mitgliederdaten mit Anschrift, Telefonnummern,
Kontodaten, Einzugsermächtigungen, Nicknames, Emails, noch
unveröffentlichte Hacks, etc, etc etc, auf einem vom Internet
erreichbaren Spieleserver liegen ??? echt jetzt ???), nicht zum neuen
SONY werden, etc etc etc.

Nochmal zurück zu den Kosten. Nur mal so als ein mögliches Beispiel (von
vielen): Für eurer Anforderungen tuts z.b. auch RasPi.

- LDAP-Server: 1 Raspi,
- Mail-Server: 1 Raspi,
- VPN-Gateway: 1 Raspi,
- Domotic-Server: 1 Raspi,
- Router: 1 ..... Fritz!box (bazingaaaah),
- Drucker-Server: besser nativen Netzwerkdrucker verwenden ;)
- Fileserver für unwichtige Daten: 1-3 Raspi
- Fileserver für wichtige Sachen: KEIN RasPi, irgendwas mit AES-NI
Support, Soft-Raid6+Hotspare, Gigabit LAN, im notfall tuts aber auch ein
raspi, ist halt dann nur scheisse langsam
- Webserver: 1 RasPi
...
+ 2 RasPi für dynamisches Failover sobald ein RasPi ausfällt.

wie schon gesagt, is nur ein unvollständiges konzept-Beispiel, gibt auch
milliarden andre möglichkeiten, aber hier wär man mit 10 Raspis dabei,
die kosten 350€, plus Geplänkel drumherum 500 Euro und man musses nicht
zwingend alles auf einmal anschaffen. Für euren Minecraft Server tuts
dann auch irgendein Consumer-PC für wenig Kohle, oder gar was
ausgemustertes, und wenn die Kiste wegen zu hoher Last den Geist aufgibt
juckts keine sau mehr.

Oder ihr sucht nen Sponsor der euch nen ausgemusterten
vollvirtualisierbaren Server Cluster spendet, wär natürlich cooler und
besser ;) verbraucht nur mehr strom als die raspi-lösung =(

so, genug klug geschissen für heute, man man, ich sollte mich nicht so
leicht ablenken lassen.

Gruß, Rettet die Wahle, FLower-Power, Auf bald im Wald, und so
zerbröselt der keks nunmal, yippie ya yeah schweinebacke, hasta la vista
- baby

Dennis

24.03.2013 02:21, schrieb Constantin:
> Hi,
>
> einen Server im Space zu haben ist sowieso eine gute Idee bzw. eig schon
> fast ein Muss für einen Hackerspace. Wir sollten mal schauen, was für
> Dienste wir haben wollen und wie dafür die Hardware sein muss. Das
> sollte aus Kostengründen am besten alles auf einem (physikalischen)
> Server laufen.
>
> Ich persönlich kann Minecraft nicht leiden, hätte aber nichts dagegen,
> einen wahrscheinlich sowieso anzuschaffenden Server etwas aufzubohren
> damit auch Minecraft läuft, sofern wir das irgendwie
> finanziert/organisiert kriegen.
>
> Liebe Grüße,
> der nicht-eckige Constantin
>
>
> On 2013-03-23 22:28, Sven Schmidt wrote:
>> Hallo,
>>
>> da ja einige von uns Minecraft spielen wollte ich mal fragen, wie es mit dem Interesse aussieht, dass wir im Space einen eigenen Server machen. Vorerst bei Irgendwem zu hause, mittelfristig dann in unseren Räumen. Hätte jemand nen Server zur hand? Anforderungen wären etwa 180mb RAM pro Spieler + nen guten Upstream.
>>
>> Gruß
>>
>> Sven
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