[freifunk-public] Hotspot für Asylanten

[Marvin W]

Hallo Herr Wegmann,

Wenn auf den Geräten unsere Freifunk-Firmware installiert ist, wird 
der darauf anfallende Traffic ausschließlich durch unser Netzwerk 
geroutet, indem ein VPN-Tunnel zu unseren Servern aufgebaut wird. Ab 
dieser Stelle ist der Anschlussinhaber also bereits anonymisiert und 
deshalb nicht durch die so genannte Störerhaftung angreifbar.
In Deutschland werden per Gesetz jedoch nur ISPs von der Störerhaftung 
befreit (Stichwort: Providerprivileg). Da Freifunk Saar kein eigener 
ISP ist und wir auch nicht die Störerhaftung übernehmen wollen, 
nutzen wir derzeit zwei andere Provider als Uplink: Den Förderverein 
Freie Netze in Berlin und den VPN-Anbieter mullvad mit Servern in 
Frankfurt.

An dieser Stelle sei gesagt, dass die Störerhaftung ausschließlich 
zivilrechtliche Belange betrifft, also in den allermeißten Fällen 
rechtswidrige Downloads. Strafrechtlich ist in Deutschland 
ausschließlich der Täter belangbar und nicht der Zugangsanbieter.

Schöne Grüße,
Marvin

PS: Go war wohl schneller

On Di, Dez 1, 2015 at 1:49 , Berthold Wegmann <kirkeler at web.de> wrote:
> Guten Tag zusammen,
> 
> ich bin in der Kirkeler Initiative für Asylanten ehrenamtich 
> unterwegs. Im Ortsteil Neuhäusel haben wir einen frei zugänglichen 
> Zugang über den Wasgau-Markt. In den beiden anderen Ortsteilen gibt 
> es vergleichbares nicht.Wir hätten gerne unseren neuen Mitbürgern 
> einen Hotspot angeboten, möglichst in den Räumen, in denen wir auch 
> Sprachschulungen etc. machen, denn dann könnte man daraus geeignete 
> weitere Integrationsmaßnahmen entwickeln.
> 
> Technisch und finanziell sollte das zunächst lösbar sein. Nicht 
> klar ist uns aber der rechtliche Rahmen. Wer kann diesbezüglich ein 
> verbindlicher Ansprechpartner sein?
> 
> --
> 
> Viele Grüße
> 
> 
> Berthold Wegmann
> 
> 
> 
> 
> Saarländer oder nicht, das ist hier die Frage: www.dot.saarland
>