[freifunk-public] Fwd: [Public] Freifunk going wild?

Kim Meiser kim.meiser at gmail.com
Wed Jul 1 14:16:01 CEST 2015


Freifunk ist überparteilich. Es darf und soll niemals mit nur einer Partei
oder nur einem Unternehmen assoziiert werden. Das ist für mich ganz wichtig.

Bei TP-Link haben wir eine Assoziation zwischen Freifunk und einem
Unternehmen, da wir aktiv deren Modelle empfehlen. Ich würde mir wünschen,
die Situation wäre diverser, aber das ist sie nicht. Dass die Modelle gut
sind, TP-Link Open Source unterstützt und zugleich günstige Preise hat,
kann ich ihnen wirklich nicht als Fehler vorwerfen. Andere sollten es ihnen
nachmachen, damit wir die Diversifikation auch sehen können.

Bei den Saarlouiser Piraten habe ich ein ähnliches Gefühl: Mir gefällt es
nicht, wenn Freifunk in eine Parteiecke gedrängt wird. Allerdings frage ich
mich, ob das die Schuld der saarlouiser Akteure ist? Ich glaube nicht. Ich
wünsche mir stattdessen, dass auch Grüne, SPD, CDU usw. Freifunk ebenso
aktiv unterstüzen. Ich wünsche mir natürlich auch die Unterstützung
weiterer Gewerbe- und Verkehrsvereine, Verbände und Interessensgruppen,
klar. Aber wünschen kann ich mir viel. Wie bekommen wir also alle Anderen
dazu, sich ebenfalls intensiver an Freifunk zu beteiligen und darüber zu
reden?

Es geht mir bei den Parteien wie bei den Router-Herstellern: Ich fände es
viel besser, wenn unterschiedliche Beteiligte Freifunk mehr unterstützen.
Einen einzelnen deshalb bei der Unterstützung von Freifunk zu bremsen,
halte ich für falsch. Egal welcher Art die Unterstützung ist. Das wäre ja
genau wie TP-Link zu sanktionieren, weil es sonst keinen gescheiten
Hersteller gibt. Wir sollten daher aus meiner Sicht mehr dazu beitragen,
dass nicht nur die Piraten über das Projekt reden, sondern auch andere.
Damit die von dir beschriebene Gefahr der Vermischung zwischen Piraten und
Freifunk sich nicht weiter vertieft.

Mein Beitrag zur Diversifikation: In den nächsten Tagen müsste ein
Interview / Thema des Tages zu Freifunk Saar in Radio Salü ausgestrahlt
werden. Ich kann nur hoffen, dass die das derart zusammenschneiden, dass
viele überparteiliche Teilnehmer ebenfalls zum Projekt stoßen und neue
Impulse liefern.

Man kann noch viel tun in Richtung Flüchtlingssupport, Schulen und
Kindergärten, Einkaufsstraßen und Marktplätzen in Dörfern, Spielplätze,
Dorfgemeinschaftshäuser, Stammkneipen, Turnhallen, Sportplätze, ... . Das
sind alles öffentlich wirksame Projekte, die Freifunk aus der Parteiecke
zerren. Hier sind alle gefragt, die sich für Freifunk interessieren. Ganz
ohne Partei-Firlefanz.

Kim

Am 1. Juli 2015 um 13:41 schrieb Tobias Theobald <tobitheo at gmail.com>:

> Hallo Dominik,
>
> wir hatten das Thema gestern schon intern diskutiert und ich bin
> meinerseits zu dem Schluss gekommen, dass wenn die Saarlouiser Piranten
> Freifunk in SLS voranbringen wollen und sich dafür einsetzen indem sie
> Geschäftebetreibern dort Router schenken von Spenden, die sie über diese
> Kampagne einnehmen, dann finde ich das okay.
> Freifunk ist etwas inhärent dezentrales, auch wenn unser Projekt hier eine
> etwas zentralistischere Struktur durch die Gateway-Server hat
> (Internetzugang, Störerhaftung, etc. anderes Thema...). Dennoch und
> teilweise auch gerade deshalb finde ich es super, wenn Leute sich in
> Eigeninitiative dafür einsetzen und wenn das dadurch passiert, dass sie
> Spenden sammeln um Router zu finanzieren, die dem Netz und den Menschen
> zugute kommen ist das auch gut.
> Ich schätze mal, dass wir so weit sogar übereinstimmen und entnehme deiner
> Mail, dass du eher Probleme damit hast, dass das im Namen der Piratenpartei
> gemacht wird. Ich stehe dem auch ein bisschen kritisch gegenüber, habe aber
> für mich beschlossen, dass es okay ist. Wenn ein Geschäft unseren Aufkleber
> an die Tür macht nutzen sie uns damit schließlich auch um ein bisschen
> Werbung für sie zu machen, dass die Piraten das in einem etwas größeren
> Maße machen finde ich okay. Wir haben beide einen Nutzen davon und helfen
> uns gegenseitig, unsere Ziele zu erreichen. Wenn andere Parteien uns an der
> Stelle unterstützen wollten fände ich das auch super und sogar noch besser,
> weil es zeigen würde, dass wir eigentlich überparteilich sind. Da wir nun
> aber mit unserer Agenda bei den Piraten den meisten Zuspruch finden, wirkt
> es vielleicht so, als würden wir uns instrumentalisieren lassen. Glaube
> mir, dass dem nicht so ist und wenn es uns zu bunt würde, würden wir uns
> wehren.
> Wenn du das machen willst indem du deinen Knoten umbenennst ist das
> absolut in Ordnung. Das ist deine Meinung zu dem Thema und diese Mail
> enthält meine. Wir werden bei den Knotennamen auch keine Zensur wegen
> solcher Sachen betreiben. Das kam noch nie vor, und ich könnte mir Fälle
> vorstellen (Naziparolen u.ä.) in denen das angebracht wäre, aber sowas ist
> es ganz sicher nicht.
> Ich möchte außerdem noch darauf hinweisen, dass sie die
> Kampagnenbeschreibung durchaus so gehalten haben, dass hervorgeht, dass sie
> nicht Freifunk repräsentieren, sondern nur, dass sie es fördern wollen,
> nicht so wie bei dem Fall, um den es in diesem alten E-Mail-Thread
> eigentlich ging.
>
> So, lange E-Mail kurzer Sinn: Dass sie es machen ist super, die Art wie
> sie es machen ist okay, sie übertreiben es nicht, das alles hier ist meine
> persönliche Meinung.
>
> Viele Grüße
> TobiT
>
> 2015-07-01 12:10 GMT+02:00 Dominik Vogelgesang <freifunk at onk3l.de>:
>
>>  Guten Morgen,
>>
>> die Saarlouiser Piraten sammeln jetzt schon öffentlich Gelder um mit der
>> Freinfunk Initiative Werbung für sich zu machen.
>>
>> https://www.indiegogo.com/projects/freifunk-initiative-fur-saarlouis#/story
>> Langsam aber sicher widern mich die Saarlouiser Piraten richtig an.
>> Ich erwäge meine Knoten in sowas wie "no more pirates" umzubenennen.
>>
>> Gruß
>>
>> Dominik
>>
>> Am 22.05.2015 um 14:22 schrieb Holger Hewener:
>>
>> ...Freifunk darf machen wer will, das ist klar.
>>
>> Aber wenn die Piraten (egal ob SB oder SLS) es so aussehen lassen, aber
>> wären sie die Freifunk Initiative (und so hört es sich an in ihrem Blog (
>> piratenpartei-saarlouis.de/blog/2015/05/19/piraten-bauen-freifunknetz-in-saarlouis-auf/)
>> und Twitter (https://twitter.com/Piraten_SLS/status/601375269337837568)),
>> dann muss ich kotzen und würde als Freifunk-Initiatoren, die ihr Herzblut
>> und Mühe da reinsetzen auf eine Richtigstellung und zukünftige
>> Andersdarstellung pochen. Da ich mit Freifunk aktiv nichts zu tun habe kann
>> (und will) ich da aber nix in die Wege leiten.
>>
>> Weiterhin ist es scheiße für den Verein (TKS), wenn Freifunk als
>> Piratenaktion dargestellt wird, da dann Verknüpfungen in anderer Leut's
>> Hirn entstehen a la "in dem Hackerspace wo sich die Freifunker treffen, da
>> sitzen ja die Piraten-Heinis", was totaler Schwachsinn wäre, da wir laut
>> Satzung (und Überzeugung) unpolitisch sind und in dem Rahmen auch sein
>> wollen.
>>
>>
>>  Holger
>>
>>
>>  Marvin W <freifunk at larma.de> <freifunk at larma.de> hat am 22. Mai 2015 um
>> 13:43 geschrieben:
>>
>>
>> Hi,
>>
>> On Fr, Mai 22, 2015 at 12:20 , Dominik <freifunk at onk3l.de>
>> <freifunk at onk3l.de> wrote:
>> > es ist durchaus so, dass Freifunk von der Piratenpartei medial
>> > ausgeschlachtet wird. Wurde es von Anfang an.
>>
>> Ich kann diese Aussage hier nicht einfach so stehen lassen.
>>
>> Die Saarbrücker Piraten haben sehr viel Zeit und Geld in das
>> Freifunk-Projekt gesteckt ohne medialen Profit daraus zu schlagen.
>> Insbesondere Thomas hat in seiner Freizeit viele Kontakte geknüpft und
>> den Freifunk-Gedanken verbreitet.
>> Vergleichbar sieht die Lage mit Go (Pirat im Landtag) aus.
>>
>> Wer einen Freifunk-Knoten bei sich aufstellt darf und soll das in dem
>> ihm möglichen Umfang kundtun: einer klebt Sticker, ein anderer
>> schreibt einen Blog-Eintrag und wer kann veröffentlicht eine
>> Pressemitteilung. Das die Bürger von der Existenz von Freifunk
>> erfahren ist schließlich elementar wichtig für den Erfolg.
>>
>> Allerdings muss ich auch sagen, dass es für mich so aussieht, als ob
>> bei den Piraten in Saarlouis der PR Gedanke stärker ausgeprägt ist,
>> als hier in Saarbrücken. Das sehe ich auch schon an Kleinigkeiten, wie
>> das der Name der gesponserten Knoten mit "PiratenSLS" anfängt. Kein
>> anderer Unterstützer (egal ob Privatperson oder Organisation) hat sich
>> bisher in dieser Art verewigt und ich sehe nicht, dass die Saarlouiser
>> Piraten deutlich mehr zum Freifunk-Projekt beitragen als andere.
>> Versteht mich nicht falsch, eure Unterstützung ist gerne gesehen. Ich
>> finde aber, dass bei all dem der Freifunk-Gedanke im Vordergrund stehen
>> muss. Wenn auch nur der Gedanke mitspielt, Profit (auch in Form von
>> Wählerstimmen) aus Freifunk zu schlagen, kann das dem Freifunk-Projekt
>> nachhaltig schaden.
>>
>> Da ich aber annehme, dass alle, die sich an Freifunk Saar aktiv
>> beteiligen - dazu gehören auch Holger und Jörg - das machen, weil sie
>> privat an dem Projekt interessiert sind, sehe ich nicht, dass hier
>> irgendwelche Interventionen nötig sind. Außer: korrigiert den Link
>> auf
>>
>> http://piratenpartei-saarlouis.de/blog/2015/05/19/piraten-bauen-freifunknetz-in-saarlouis-auf/
>> zu http://saar.freifunk.net/ :) freifunk-saar.net ist zwar eine schöne
>> Kopie, aber nicht wir.
>>
>> > Ob es überhaupt so klug ist sich auf eine solche "Partnerschaft"
>> > einzulassen sei mal dahin gestellt. Bei der NPD hätte man es sicher
>> > 2x überlegt...
>>
>> Es gibt keine "Partnerschaft" mit der Piratenpartei. Ob die
>> Privatpersonen, die Freifunk-Router aufstellen jetzt aus der
>> Piratenpartei oder der NPD sind, spielt für das Freifunk-Projekt keine
>> Rolle. Es ist auch nicht so, dass wir die Piratenpartei mehr als andere
>> politische Parteien unterstützen - der Freifunk in Wadrill wird z.B.
>> von einem CDU-Ortsverband aufgebaut.
>>
>> Grüße,
>> Marvin
>>
>>
>>
>> --
>> freifunk-public at saar.freifunk.net - Diskussion und Hilfe der Freifunk
>> Saar Community.
>> Verwaltung: https://lists.hacksaar.de/listinfo/freifunk-public
>> Abbestellen: freifunk-public-unsubscribe at saar.freifunk.net
>>
>>
>
> --
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