[freifunk-public] Freifunk seitens Gemeinde bereits in Wadern aktiv
Kim Meiser
kim.meiser at gmail.com
Wed May 20 15:41:29 CEST 2015
Ich stimme Tobias zu. So lange andere Alternativen sich nicht "Freifunk"
nennen, sondern "Freies WLAN", "Freier Internet-Hotspot", "WLAN Hotspot",
"Hotsplots" o.ä. ist ihr Vorgehen nie zu beanstanden, selbst dann nicht,
wenn kommerzielle Absichten dahinter stehen. Denn ich denke, das ist ihr
gutes Recht. Egal wie gut oder schlecht ich persönlich das jeweilige
Angebot finde.
Für mich ist ein bereits existierender Hotspot auch kein Grund, auf
Freifunk zu verzichten. Ich finde, dass sich die Angebote kommerzieller und
freier Ideen wunderbar ergänzen. Eine Konkurrenz ist das in keinem Fall, da
kommerzielle Provider für die monatliche Miete i.d.R. auch ein
Service-Level-Agreement bieten können, was eine freiwillige Initiative wie
Freifunk nicht leisten kann.
Nur: Wenn "Freifunk" draufsteht, muss auch Freifunk drin sein. Ein
kostenloser Internet-Zugang allein ist m.E. nicht ausreichend um eine
eigene Initiative "Freifunk" zu nennen.
Am 20. Mai 2015 um 15:30 schrieb Tobias Theobald <tobitheo at gmail.com>:
> Schwieriges Thema, ich hoffe von der folgenden Mail fühlt sich keiner auf
> den Schlips getreten:
>
> Bezüglich Internetzugang ist alles ein bisschen verworren, weil es viele
> Meinungen zu den Thema gibt. Es gibt "Hardliner", die der Meinung sind,
> dass Freifunk ein reines Alternativnetz sein sollte, komplett flach
> organisiert, ohne zentrale Infrastruktur und ohne Internetzugang. Ich, der
> ich mich um die VPNs und Gateway-Server in unserer Community kümmere, bin
> der persönlichen (!) Meinung, dass man den Internetzugang als Feature
> einfach mit anbieten muss um die Verbreitung eines solchen freien Netzes zu
> fördern, denn sonst sehen die meisten Leute keinen Mehrwert in Freifunk.
> Und da wir auf die Art immer noch unser Alternativnetz aufbauen, halte ich
> das mehr für ein Mittel zum Zweck, von dem alle profitieren. Das
> Alternativnetz profitiert von mehr Knoten und die (kommerziellen) Betreiber
> (Kneipen, etc) profitieren von dem kostenlosen Internetzugang für ihre
> Kunden.
>
>
> *Leicht Off-Topic: Was wir auf jeden Fall angehen sollten, ist interne
> Dienste zur Verfügung zu stellen, an der Stelle müssten wir vielleicht
> einfach mal einen Appell an die Community formulieren und uns ein Konzept
> überlegen, wie wir das Verwalten (DNS, IPs, wir haben uns schon ein paar
> Gedanken gemacht, aber ich hatte bis letztes WE noch ein bisschen viel
> universitär zu tun, daher hat sich das ganze etwas rausgezogen). Dann
> "lohnt" es sich vielleicht auch, ein Alternativnetz bereitzustellen.*
> *Und wieder Back to Topic:*
>
> Die kommerzielle Nutzung des Namens Freifunk wird allerdings allgemein
> nicht gerne gesehen, Streitigkeiten gibt es da in der Community
> hauptsächlich darüber, was jetzt als kommerzielle Nutzung gilt: Es gab zum
> Beispiel einen Online-Shop, der Router mit Freifunk-Firmware für ca. das
> 1.5-fache des Hardware-Preises verkauft hat, der Shop hat ein bisschen auf
> den Deckel bekommen, weil er an Freifunk Geld verdient. Wenn jetzt aber
> Geschäfte sich einen Freifunk-Knoten hinstellen um mehr Kundschaft
> anzulocken bzw sich einen Vorteil gegenüber Konkurrenten verschaffen, so
> scheint das im Allgemeinen akzeptiert zu sein.
>
> Ich denke persönlich (und das ist der *hier* wichtige Punkt), dass der
> Betrieb eines WLANs, das als Freifunk deklariert ist, durch eine Firma, die
> Geld dafür verlangt, eher ungern gesehen würde.
>
> Das ganze ist unter anderem auch der Grund für den neuen Freifunk Advisory
> Council, der dem Förderverein Freie Netze aus Berlin (der übrigens die
> Wortmarke "freifunk" besitzt) da ein bisschen auf die Finger zu schauen und
> als Mediatoren bei Streitigkeiten agieren soll. (Es gab mal eine Mail dazu,
> auf die keine Resonanz gekommen ist...)
>
> Ich habe jetzt auf Quellenangaben verzichtet, aber alles was ich hier
> geschrieben habe, sollte in den Archiven der diversen Mailinglisten vom FFN
> / freifunk.net bzw im Forum nachzulesen sein.
>
> Alles in allem will ich konkludieren: Wenn die Freifunk kommerziell
> anbieten wollen könnte es passieren, dass der Förderverein ihnen auf die
> Finger klopft.
> Ich persönlich muss sagen, dass es mich wenig stört wenn die Stadt Wadern
> Geld dafür ausgibt. Freies WLAN ist cool :)
>
> LG
> Tobi
>
> 2015-05-20 14:53 GMT+02:00 Carsten Dobschat <carsten at leo-skull.de>:
>
>> Hi,
>>
>> Am 20.05.2015 um 14:46 schrieb Wolfgang Barth <
>> wolfgang.barth at piratenpartei-saarland.de>:
>>
>> > Nichts desto trotz ist es Freifunk im Sinne von kostenlos und ohne
>> > Anmeldung, wenn auch nicht 100% im Sinne der Freifunk-Initiative.
>>
>> man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege, aber „nicht 100% im
>> Sinne der Freifunk-Initiative“ ist für mich eine Beschönigung. Soweit ich
>> das verstanden habe, geht es bei Freifunk eben nicht in erster Linie darum
>> kostenlose Internetzugänge per WLAN anzubieten, sondern um den Aufbau
>> freier Netze, bei denen der Übergang zum Internet eine nette Dreingabe ist
>> (mit der man den einen oder anderen auch erstmal für die Idee interessieren
>> kann)?
>>
>> Viele Grüße
>> Carsten
>> --
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>>
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